Paracetamol in der Schwangerschaft - Risiko für Autismus?

Eine aktuelle Metaanalyse (Zusammenfassung von anderen publizierten Studie) von Studien zu Paracetamol (Acetaminophen) in der Schwangerschaft zeigte, wie auch schon frühere Studien, einen möglichen Zusammenhang mit neurologischen Entwicklungsstörungen wie ADHS und Autismus. Dies hat in den USA zu medienwirksamen Einschätzungen von Politikern geführt und die amerikanische Gesundheitsbehörde FDA veranlasst, eine entsprechende Warnung in der Produktinformation zu veranlassen. Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) kommt in einem aktuellen Statement zu einer anderen Einschätzung. Gemäss EMA gibt es auch mit dieser neuen Analyse keine wissenschaftliche Evidenz, dass die Einnahme von Paracetamol die Entstehung von Autismus verursacht. Vielmehr bleibt Paracetamol eine wichtige Möglichkeit zur Behandlung von Schmerzen oder Fieber während der Schwangerschaft und kann weiter eingesetzt werden. Wie bei jedem Medikament, welches während der Schwangerschaft verabreicht wird, sollte eine sorgfältige Nutzen-Risiko Bewertung durchgeführt werden und die geringst notwendige Dosierung und Dauer der Anwendung angestrebt werden. Diese Empfehlung teilen im Übrigen auch die Autoren der besagten Studie und sprechen sich gegen eine generelle Limitation aus.

Die Schweizerische Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe, SGGG teilt diese Einschätzung vollumfänglich uns sieht zum aktuellen Zeitpunkt keine notwendige Änderung dieser Praxis.